Lorsque j'étais une oeuvre d'art

Lorsque j'étais une oeuvre d'art

Dieser Roman von Eric-Emmanuel Schmitt handelt von einem Selbstmordkandidaten, der von dem Künstler Eric-"Zeus" Lama dazu gebracht wird, seine Rechte als Mensch aufzugeben. Zeus funktioniert ihn daraufhin durch plastische Chirurgie zu einem Kunstwerk, eine Art Monster, mit dem Namen "Adam Bis" (zweiter Adam) um, das erfolgreich ausgestellt und mehrfach verkauft wird. Adam (sein eigentlicher Name ist im Roman ohne Belang) verliebt sich unterdessen in die Tochter eines blinden Malers, findet dadurch seinen Lebensmut wieder und möchte sich von seinem Dasein als Kunstwerk befreien. Ob dies möglich ist, wird schließlich in einem Gerichtsverfahren geklärt.

Mich erinnerte der Roman stark an Werke von Kafka. Punkte, die dieser in ähnlicher Form auch thematisiert haben könnte, sind die anfängliche Freude von Adam über die Aufmerksamkeit, die ihm als Kunstwerk zuteil wird, oder die Frage, ob das Menschsein veräußert werden kann, und die Klärung vor Gericht. Kafka hätte dem Buch allerdings kein glückliches Ende verpasst.

Ansonsten kritisiert der Roman offensichtlich die moderne Kunst und ihre Suche nach Grenzüberschreitungen. Er kritisiert die Gesellschaft, etwa wenn alle Frauen im Harem des Zeus sich schließlich auch zu Kunstwerken umbauen lassen. Insbesondere ist der Roman aber Kritik am Staat. Der verteidigt nicht nur die Menschenrechte nicht, sondern kauft Adam Bis auch noch selber für ein staatliches Museum und beteiligt sich so aktiv an der Ausnutzung von Adam.

Insgesamt ein interessantes, beißerisches Werk, dabei auch auf Französisch leicht verständlich. Ich habe es am 29. und 30. August gelesen.