Florian Kirsch - Steckbrief

Was wäre wenn ...

Ich möchte eigentlich keine Nacherzählung meines bisherigen Lebens fabrizieren. Stattdessen bedenke ich im folgenden ein Paar Entscheidungen und Ereignisse in meinem Leben und überlege, wie sie sich auf mich ausgewirkt haben. Ob das noch die Funktion eines Steckbriefs erfällt ... mal sehen. (Beim nochmaligen Durchsehen sieht mir diese Idee etwas konfus aus - tut mir leid).

Also: los gehts! Meine Eltern mussten zu meiner Grundschulzeit über den Vorschlag des Klassenlehrers entscheiden, ob ich ein Schuljahr überspringen sollte oder nicht. Auf der überschaubaren Dorfschule war das nicht völlig unüblich, jedoch wäre ich eine Klasse weiter doch sehr jung gewesen.

Spannend ist insbesondere die Vorstellung, dass ich einige meiner Freunde zwar auch, aber auf eine ganz andere Weise kennengelernt hätte. -- Mit der Entscheidung meiner Eltern bin ich übrigens sehr zufrieden.

Zu Beginn des 12. Schuljahrgangs hatte ich eine schwere Erkrankung. Wegen ihr verpasste ich die ersten drei Monate des Schuljahres, für die Schule entscheidende Folgen gab es aber nicht, außer vielleicht einen minimal schlechteren Abitursschnitt.

Also hat sich diese Krankheit nicht auf mich ausgewirkt? Mitnichten, denn wegen ihr wurde ich von der Bundeswehr als untauglich gemustert und begann ein Jahr früher als gewöhnlich mein Studium. Mathematik in Münster hätte ich vielleicht trotzdem gewählt, aber der Freundeskreis in Münster wäre ein anderer gewesen. Meine Diplomarbeit hätte ich womöglich nicht im Bereich Computergraphik geschrieben, und damit würde ich weder am HPI am Fachbereich Computergraphische Systeme in Potsdam arbeiten noch überhaupt in Berlin wohnen. Ohne diese Krankheit hätte ich auch meine Freundin Heike nicht kennengelernt und ich würde jetzt erst recht nicht mit ihr zusammen wohnen.

Wenn meine Eltern zu Beginn der 80er Jahre nicht einen Herd mit integrierter Uhr mit Zifferndarstellung besessen hätten, hätte ich mich vielleicht nie für Mathematik interessiert.

Interesse für das Klavierspiel zeigte ich angeblich schon als Dreijähriger auf einem Musikschulvorspiel. Irgendjemand spielte "Für Elise", und ich soll schwer begeistert gewesen sein. Persönlich halte ich das für eine Legende; ohne dieses Vorspiel hätte ich bestimmt trotzdem Klavier gelernt.

Musik

Musik ist großartig. Ich spiele Klavier seit meiner Kindheit. Zwei Komponisten bewundere ich besonders: Bach wegen seiner Genialität, und Chopin wegen der Schönheit seiner Werke. Überhaupt frage ich mich, wie die klassischen Komponisten ihr ganzes Lebenswerk geschaffen haben. Ihr Leben war ja im Schnitt eher noch kürzer als unseres. Wahrscheinlich war ihr Vorteil, dass sie ihre Musik nicht aufnehmen mussten.

Dumm ist, dass ich zum Selber-Musikmachen nicht oft komme. Dazu muss man sich eben doch jedesmal aufraffen. Musik hören ist da eben weit weniger anstrengend (mit der richtigen - nicht klassischen Musik, diese erfordert Konzentration). Mein Pop-Musikgeschmack ist vielseitig und schwer zu beschreiben. Zu meinen Lieblingsbands über viele Jahre gehören Pink Floyd und Metallica. Auch sonst mag ich vieles, Dinge aus den Charts aber zunehmend seltener.

Andere Medien

Vorweg gesagt habe ich zu linearen visuellen Medien keine besondere Affinität (das WWW ist interessanter!). Heike glaubt erkannt zu haben, dass ich besonders Filme mit schrägen Typen mag. Könnte wohl stimmen, denn unter meinen Lieblingsfilmen sind Pulp Fiction, From Dusk Till Dawn, Matrix, und Bube, Dame, König, Gras. Vielleicht mag ich aber einfach nur Filme von Quentin Tarrantino. Sehr cool ist auch Matt Damon als Jason Bourne - die drei Filme sind echt klasse!

Ansonsten bevorzuge ich im Kino das Übliche, wenn es nicht zu langeweilig ist. Mit einer Flasche Bier in Terminator 3 bin ich zufrieden. Der Präsident in Independence Day ist großartig. Ein zu langeweiliger Film war Der Pferdeflüsterer, und ärgerlich finde ich Teeny-Filme.

Ich lese meist schubweise, mal zwei Wochen gar nicht, dann wieder viel. Ich mag durchaus anspruchsvolle Dinge, solange ich nicht über jeden Satz nachdenken muss. Gerne lese ich Krimis, historische Romane, und manchen Horror. Außerdem lese ich grundsätzlich jede Tageszeitung und Illustrierte, die mir in die Finger fällt. Aber ich abonniere keine, denn eigentlich kosten sie zuviel Zeit. Heike hat das allerdings erkannt, und sie hat nun den Spiegel abonniert, obwohl sie selbst keine Anstalten macht, ihn zu lesen (Die Zeit ignoriert sie seit 10 Jahren mit konstanter Bosheit). Was ich nicht lese? Hm, schwierig, eine Antwort darauf zu geben. Heike hat momentan einen Tick mit irgendwelchen Liebesromanen aus dem Schundregal - also die sind mir echt zu blöd.

Eins noch: Als Mathematiker gerät man ja leicht, und fast berechtigt, in den Pauschalverdacht, ein Fan der Science-Fiction-Welt von Star Trek zu sein. Davon distanziere ich mich. Für mich ist Star Trek der feuchte Traum eines amerikanischen Imperialisten. Die sogenannte Föderation ist in ihrer Struktur offensichtlich an das US-Militär angelehnt. Die Menschen (=Amerikaner) sind immer die Guten, und sie bekehren die anderen Rassen, friedfertig zu werden und mit den Menschen zusammenzuarbeiten. Interne Probleme haben die Menschen keine, sogar mit ihren Einheitsanzügen sind sie alle glücklich. Was für eine eindimensionale, unrealistische Welt, die da beschrieben wird! Zum Glück hat sich der Star Trek Hype ja in den letzten Jahren wieder etwas abgekühlt.

Computer

Mittlerweile bastle ich nur noch möglichst wenig an Computern herum. Ich bin froh, dass ich genug weiß, dass meiner immer vernünftig läuft. Früher war das mal anders. Naja, der Lauf der Zeit. Hier drei ältere Absätze aus 2003, die heute gar nicht mehr zutreffen. Mein jetziger Computer ist allerdings immer noch veraltet.

Computer finde ich fürchterlich interessant. Allerdings ist es nur reine Unzulänglichkeit, was sie interessant macht. Wie baue ich viele Webseiten in einem einheitlichen Design (und das ohne Hilfstechnologien)? Warum sieht der eine Rechner im Netzwerk den anderen nicht? Wie schaffe ich es, dass meine alte Soundkarte beim Abspielen von DVDs nicht so Scheiße klingt? Wie schaffe ich es, dass die Festplatte meines Servers, wenn man ihn nicht braucht, automatisch herunterfährt, sie das aber nie tut, wenn der Server gerade verwendet wird?

So gesehen ist der Computer ein sinnloses Hobby. Es stimmt schon, man löst mit dem Computer Probleme, die man ohne ihn nicht hätte. Aber andere Leute frisieren Mofas, stricken, oder bauen Weihnachtskrippen. Da finde ich das Hobby Computer echt noch kreativ.

Zur Zeit (d.h. Sommer 2003) bin ich übrigens immer noch mit einem fast antiken Celeron 400 unterwegs. Irgendwann in näherer Zukunft werde ich hier mal aufrüsten müssen.

Und sonst?

Ich habe ein gutes Gedächnis für Zahlen und kann mir dafür keine Namen merken. Ich habe in meinem Leben schon SPD, CDU, Grüne und FDP gewählt. Ich mag Berge lieber als Meer. Den Sinn von einem Auto in Berlin sehe ich nicht ein. Ich hielt Bill Clinton für einen sehr guten Präsidenten, George W. Bush dagegen ist meiner Ansicht nach eine Katastrophe (bald ist er weg, hehe!). Ich hatte eine Zeitlang mal den Spitznamen Boonekamp. Jürgen W. Möllemann wurde vielleicht vom Mossad ermordet. Ich hoffe, ich habe nichts wichtiges vergessen!?